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Institut für Mathematisches Lernen - Eichenstraße 89 - 20255 Hamburg - Telefon 040-4224221

Therapie

Liegt eine Rechenschwäche vor, so bleiben herkömmliche Wege der Abhilfe wirkungslos:

  • Vermehrtes Üben führt bestenfalls zu vorübergehenden Erfolgen: Meist kommt es hierbei zur Aneignung rein schematischer Rechenfertigkeiten, die schnell wieder vergessen werden. Nicht selten werden dabei fehleranfällige Rechenstrategien markant verfestigt. Auf Dauer führt dies zu Frustration und Entmutigung.
  • Auch Nachhilfe und Förderunterricht bleiben in der Regel ohne Erfolg, da sie lediglich den aktuellen Schulstoff begleiten.

Um eine Rechenschwäche wirksam anzugehen, ist die Durchführung einer Integrativen Lerntherapie vonnöten. Im Mittelpunkt steht dabei die Aufarbeitung des subjektiven Gebäudes mathematischer Vorstellungen und Strategien.

Soll eine Lerntherapie tatsächlich die gewünschte Wirkung entfalten, muss sie bestimmten Qualitätsanforderungen entsprechen. Das Institut für Mathematisches Lernen hat ein Therapiekonzept entwickelt, das sich an den folgenden Qualitätskriterien orientiert.


UNSER THERAPIEKONZEPT

Schwerpunkt Mathematik

Im Mittelpunkt einer Therapie der Rechenschwäche steht die Arbeit am mathematischen Verständnis. Ein Training der visuellen Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit oder allgemeiner Lernstrategien kann zwar im Rahmen einer mathematischen Lerntherapie eine wichtige Ergänzung sein. Es kann jedoch den mathematischen Lernprozess nicht ersetzen. Rechenschwächen können nur in der direkten, lernenden Auseinandersetzung mit Mengen, Zahlen und Rechenoperationen bewältigt werden.

Verständnis statt Drill

Wo ein zutreffendes Verständnis für Mengen, Zahlen und das Rechnen mit ihnen fehlt, hilft Üben nicht weiter. Es wird zum bloßen Drill. Erfolg hat eine mathematische Lerntherapie nur dann, wenn sie den betroffenen Kindern und Jugendlichen dazu verhilft, das Gebäude ihrer subjektiven Vorstellungen und Strategien aufzuarbeiten und auf die Grundlage eines positiven und tragfähigen Verständnisses der Zahlen und Rechenoperationen zu stellen.

Mathematisches Therapieprogramm

Grundlage einer Erfolg versprechenden Therapie muss ein Konzept sein, das auf zwei Grundpfeilern ruht: (1) Analyse der wesentlichen inhaltlichen Teilschritte im Aufbau mathematischer Kenntnisse und Fähigkeiten und (2) Kenntnis des Prozesses der individuellen Aneignung mathematischer Erkenntnisse und Fähigkeiten auf dem Wege einer schrittweisen Verinnerlichung.

Individueller Therapieplan

Das therapeutische Vorgehen kann jedoch nicht im starren Durchziehen eines einheitlichen Therapieschemas bestehen. Nötig ist vielmehr die sorgfältige Ausrichtung an dem persönlichen Profil der Verständnis- und Lernschwierigkeiten des einzelnen Kindes. Eine Lerntherapie orientiert sich daher an einem individuell zugeschnittenen Therapieplan, der auf den Ergebnissen der Eingangsdiagnostik basiert. Dieser Plan wird entsprechend den Ergebnissen einer therapiebegleitenden Verlaufsdiagnostik beständig aktualisiert und angepasst.

Fundierte Diagnostik

Eine Lerntherapie kann nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn zuvor die individuelle Lern- und Leistungssituation, die Stärken und Schwächen des Heranwachsenden sorgfältig erfasst worden sind. Dabei sind insbesondere die Erfordernisse einer angemessenen Diagnostik mathematischer Leistungen zu beachten.

Persönlicher Lerndialog

Zentraler Bestandteil unseres therapeutischen Vorgehens ist der persönliche Lerndialog zwischen Therapeut und Heranwachsendem. Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit einer Rechenschwäche reicht es nicht aus, wenn sie einfach vor Arbeitsblätter, Anschauungsmaterialien oder einen Computer gesetzt werden. Sie brauchen den Lerndialog mit einem sowohl mathematisch als auch lernpsychologisch geschulten Therapeuten, der sie in der kritischen Überprüfung ihres mathematischen Verständnisses und dem aktiven Erwerb neuer Vorstellungen und Strategien begleitet, anregt und ermuntert. Nur dadurch wird es auch möglich, die Sicherheit und Selbständigkeit der Heranwachsenden in ihren Lernbemühungen neu zu begründen und zur Entfaltung zu bringen.

Therapie im Einzel- oder Zweier-Setting

Nötig ist eine Förderung, die auf das persönliche Profil der Stärken und Schwächen, die persönliche Lernsituation des Betroffenen zugeschnitten ist. Ein derart individualisiertes Vorgehen ist in größeren Gruppen nicht möglich. Die Therapie in einem Zweier-Setting bietet demgegenüber einen doppelten Vorteil: Sie erlaubt zum einen ein auf die individuelle Fallsituation zugeschnittenes Vorgehen; zum anderen wird ein wichtiger Teil des Lernalltags – das gemeinsame Lernen mit anderen Kindern – in die Förderung miteinbezogen. Es ist jedoch nicht in jedem Falle angebracht oder möglich, Kinder oder Jugendliche in einem Zweier-Setting zu fördern. In diesem Falle ist die Therapie als Einzeltherapie durchzuführen.

Einbeziehung des schulischen und des häuslichen Lernumfeldes

Ihre volle Wirksamkeit kann eine Therapie der Rechenschwäche erst dann entfalten, wenn die konstruktive Mitarbeit des Elternhauses und der Schule erreicht und verbessert werden kann. Daher ist die begleitende Beratung von Eltern und Lehrern ein unverzichtbarer Bestandteil unserer therapeutischen Arbeit.

Kontinuierliche Überprüfung der Therapiequalität

Die Lerntherapie muss auf Veränderungen in der Lernsituation des Heranwachsenden flexibel reagieren. Daher ist eine sorgfältige therapiebegleitende Verlaufsdiagnostik und die fallbezogene Supervision in einem Fachteam von Lerntherapeuten unverzichtbar für eine hohe Leistungsqualität.

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